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Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen (ROG): Die Bulgarische Regierung muss den Mord an der Fernsehjournalistin Viktoria Marinova aufklären und Investigativjournalisten schütz
Datum: Dienstag, dem 09. Oktober 2018
Thema: LandLeben News


Christian Mihr zum Mord an der bulgarischen Fernsehjournalistin Viktoria Marinova:

Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert die Behörden in Bulgarien auf, den Mord an der Fernsehjournalistin Viktoria Marinova unverzüglich aufzuklären und Journalisten besser zu schützen, die zum Missbrauch von EU-Geldern in dem südosteuropäischen Land recherchieren.

Die brutal zugerichtete Leiche der 30-jährigen Moderatorin war am Samstag in einem Park in der nordbulgarischen Stadt Russe entdeckt worden. Seit Anfang 2017 wurden innerhalb der Europäischen Union bereits vier Journalistinnen und Journalisten wegen ihrer Arbeit ermordet.

"Der Mord an Viktoria Marinova steht für einen erschreckenden Trend: Immer häufiger werden auch in der Europäischen Union Journalistinnen und Journalisten ermordet, weil sie unangenehme Themen ansprechen", sagt ROG-Geschäftsführer Christian Mihr.

"Die EU darf nicht wegschauen, wenn die Regierungen in den entsprechenden Ländern unfähig oder unwillig sind, investigative Reporter zu schützen."

GEFÄHRLICHES THEMA: MISSBRAUCH VON EU-GELDERN

Marinova arbeitete beim privaten Lokalsender TVN, einem der meistgesehenen Fernsehsender im Nordwesten Bulgariens, für den sie die politische Talkshow "Detektor" moderierte.

In ihrer letzten Sendung am 30. September interviewte Marinova den Journalisten Dimitar Stojanow von der investigativen Nachrichtenseite Bivol und seinen Kollegen Attila Biro vom Rise Project aus Rumänien. Dabei ging es vor allem um deren Recherchen zur mutmaßlichen Veruntreuung von EU-Geldern in Millionenhöhe durch Geschäftsleute und Politiker. (http://ogy.de/iys3)

Bivol hatte am 11. September einen Bericht veröffentlicht, der große bulgarische Unternehmen des Missbrauchs von EU-Geldern bezichtigt.

Unmittelbar darauf begann das Bauunternehmen GP Group mit der Vernichtung von Dokumenten in großem Stil. Als Stojanow und Biro - die beiden von Marinova interviewten Journalisten - dies dokumentieren wollten, wurden sie von der Polizei festgehalten. (http://ogy.de/ldd1).

Reporter ohne Grenzen kritisierte dies scharf und forderte die bulgarischen Behörden auf, investigative Journalisten, die zu Korruption recherchieren, und deren Quellen unter besonderen Schutz zu stellen (http://ogy.de/t1kj). Marinovas Sender TVN war eines der wenigen reichweitenstärkeren Medien in Bulgarien, die über die politisch brisanten Recherchen des Investigativteams von Bivol berichteten.

MEHR ERMORDETE JOURNALISTEN ALS IM VORJAHR

Seit Anfang 2017 wurden innerhalb der Europäischen Union bereits vier Journalistinnen und Journalisten wegen ihrer Arbeit getötet. Im August 2017 wurde die schwedische Journalistin Kim Wall bei Recherchen auf dem U-Boot eines dänischen Erfinders auf brutale Weise ermordet (http://ogy.de/bjx7).

Am 16. Oktober 2017 starb die maltesische Investigativjournalistin und Bloggerin Daphne Caruana Galizia durch eine Autobombe (http://ogy.de/9h4e). Im Februar 2018 wurden der slowakische Investigativjournalist Ján Kuciak und seine Verlobte Martina Kusnírová in ihrem Privathaus erschossen (http://ogy.de/c4wr).

Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Zahl der ermordeten Journalistinnen und Journalisten weltweit 2018 größer sein wird als im Vorjahr. Seit Beginn dieses Jahres wurden bereits 71 Journalisten, Blogger oder Medienmitarbeiter in Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet.

2017 lag diese Zahl für das gesamte Jahr bei 65 (http://ogy.de/qs8r). Besonders Frauen geraten zunehmend in das Blickfeld der Täter: 2017 wurden doppelt so viele Journalistinnen ermordet (10) wie im Jahr zuvor (5).

Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen steht Bulgarien auf Rang 111 von 180 Staaten und ist damit das am schlechtesten platzierte EU-Land.

Pressekontakt:

Reporter ohne Grenzen
Ulrike Gruska / Christoph Dreyer / Anne Renzenbrink / Juliane Matthey
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de/presse
T: +49 (0)30 609 895 33-55
F: +49 (0)30 202 15 10-29

Original-Content von: Reporter ohne Grenzen e.V., übermittelt durch news aktuell

(Weitere interessante Infos & News zum Thema "Europa" sind hier zu lesen.)

(Videos zum Thema "Bulgarien" können hier geschaut werden.)

(Eine Schwerpunktseite "Europa / EU" gibt es hier zu Lesen.)

(Eine Themenseite "EU" gibt es hier.)

(Parteien-News zu "Europa" sind hier nachzulesen.)

Nachrichten / Viktoria Marinova, Bulgarische TV-Journalistin getötet
(Youtube-Video, Standard-YouTube-Lizenz, 08.10.2018):

Zitat: "Viktoria Marinova.Bulgarische TV-Journalistin getötet
Die bulgarische Journalistin Marinova ist getötet worden. Ihre Leiche wurde in einem Park gefunden. In der jüngsten Ausgabe ihrer Investigativsendung ging es um einen angeblichen Betrug mit EU-Fördergeldern.

In der bulgarischen Stadt Russe ist eine Moderatorin des lokalen Fernsehsender TVN vergewaltigt und getötet worden. Die Polizei prüft sowohl berufliche als auch persönliche Gründe für den Tod an Viktoria Marinova, wie der Bezirksstaatsanwalt von Russe nach einem Bericht des bulgarischen Staatsfernsehens BNT sagte.

An der jüngsten Ausgabe der von Marinova moderierten Sendung "Detektor" nahmen Investigativjournalisten aus Bulgarien und Rumänien teil, die über einen angeblichen Betrug mit EU-Fördergeldern recherchierten. Ob der Tod im Zusammenhang mit Marinovas beruflicher Tätigkeit stand, war zunächst unklar. Die Polizei hielt dies für unwahrscheinlich, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlerkreisen erfuhr.

Geschlagen, vergewaltigt und erwürgt
Die Leiche der 30-Jährigen war dem TV-Bericht zufolge am Samstag in einem Park am Donauufer von Russe entdeckt worden. Der unbekannte Täter habe die Frau geschlagen, vergewaltigt und dann erwürgt, berichteten Medien in Sofia. Innenminister Mladen Marinow bestätigte die Vergewaltigung der Moderatorin. Die besten Kriminalisten seien zur Aufklärung des Mordes nach Russe geschickt worden, versicherte Regierungschef Boiko Borissow.

Der Medienbeauftragte der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Harlem Désir, verurteilte die Tat. Im Kurzbotschaftendienst Twitter schrieb er: "Schockiert über den schrecklich Mord an der Investigativjournalistin Victoria Marinova in Bulgarien."
Polizeischutz für Kollegen angefordert
Die Website Bivol.bg, für die der Investigativ-Journalist Dimitar Stojanow schreibt, forderte auf Facebook Polizeischutz für Marinovas Kollegen. Am Abend soll es in Sofia eine Kerzenwache zum Gedenken an die Tote geben.

Nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) wird durchschnittlich jede Woche ein Journalist auf der Welt ermordet. In Europa sorgten zuletzt der tödliche Bombenanschlag auf die maltesische Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia im Oktober 2017 und die Ermordung des slowakischen Journalisten Jan Kuciak im Februar 2018 für Entsetzen.

Bulgarien steht im weltweiten RSF-Ranking zur Pressefreiheit derzeit auf Platz 111 und hat damit die schlechteste Bewertung aller EU-Staaten."




Artikel zitiert aus https://www.presseportal.de/pm/51548/4082332, Autor siehe obiger Artikel. Ein etwaiges Youtube-Video ist ein geframtes ("eingebettes") Video von Youtube.com, Autor siehe das Video.

Veröffentlicht / Zitiert von » PressePortal.de « auf / über http://www.deutsche-politik-news.de - aktuelle News, Infos, PresseMitteilungen & Artikel!


Christian Mihr zum Mord an der bulgarischen Fernsehjournalistin Viktoria Marinova:

Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert die Behörden in Bulgarien auf, den Mord an der Fernsehjournalistin Viktoria Marinova unverzüglich aufzuklären und Journalisten besser zu schützen, die zum Missbrauch von EU-Geldern in dem südosteuropäischen Land recherchieren.

Die brutal zugerichtete Leiche der 30-jährigen Moderatorin war am Samstag in einem Park in der nordbulgarischen Stadt Russe entdeckt worden. Seit Anfang 2017 wurden innerhalb der Europäischen Union bereits vier Journalistinnen und Journalisten wegen ihrer Arbeit ermordet.

"Der Mord an Viktoria Marinova steht für einen erschreckenden Trend: Immer häufiger werden auch in der Europäischen Union Journalistinnen und Journalisten ermordet, weil sie unangenehme Themen ansprechen", sagt ROG-Geschäftsführer Christian Mihr.

"Die EU darf nicht wegschauen, wenn die Regierungen in den entsprechenden Ländern unfähig oder unwillig sind, investigative Reporter zu schützen."

GEFÄHRLICHES THEMA: MISSBRAUCH VON EU-GELDERN

Marinova arbeitete beim privaten Lokalsender TVN, einem der meistgesehenen Fernsehsender im Nordwesten Bulgariens, für den sie die politische Talkshow "Detektor" moderierte.

In ihrer letzten Sendung am 30. September interviewte Marinova den Journalisten Dimitar Stojanow von der investigativen Nachrichtenseite Bivol und seinen Kollegen Attila Biro vom Rise Project aus Rumänien. Dabei ging es vor allem um deren Recherchen zur mutmaßlichen Veruntreuung von EU-Geldern in Millionenhöhe durch Geschäftsleute und Politiker. (http://ogy.de/iys3)

Bivol hatte am 11. September einen Bericht veröffentlicht, der große bulgarische Unternehmen des Missbrauchs von EU-Geldern bezichtigt.

Unmittelbar darauf begann das Bauunternehmen GP Group mit der Vernichtung von Dokumenten in großem Stil. Als Stojanow und Biro - die beiden von Marinova interviewten Journalisten - dies dokumentieren wollten, wurden sie von der Polizei festgehalten. (http://ogy.de/ldd1).

Reporter ohne Grenzen kritisierte dies scharf und forderte die bulgarischen Behörden auf, investigative Journalisten, die zu Korruption recherchieren, und deren Quellen unter besonderen Schutz zu stellen (http://ogy.de/t1kj). Marinovas Sender TVN war eines der wenigen reichweitenstärkeren Medien in Bulgarien, die über die politisch brisanten Recherchen des Investigativteams von Bivol berichteten.

MEHR ERMORDETE JOURNALISTEN ALS IM VORJAHR

Seit Anfang 2017 wurden innerhalb der Europäischen Union bereits vier Journalistinnen und Journalisten wegen ihrer Arbeit getötet. Im August 2017 wurde die schwedische Journalistin Kim Wall bei Recherchen auf dem U-Boot eines dänischen Erfinders auf brutale Weise ermordet (http://ogy.de/bjx7).

Am 16. Oktober 2017 starb die maltesische Investigativjournalistin und Bloggerin Daphne Caruana Galizia durch eine Autobombe (http://ogy.de/9h4e). Im Februar 2018 wurden der slowakische Investigativjournalist Ján Kuciak und seine Verlobte Martina Kusnírová in ihrem Privathaus erschossen (http://ogy.de/c4wr).

Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Zahl der ermordeten Journalistinnen und Journalisten weltweit 2018 größer sein wird als im Vorjahr. Seit Beginn dieses Jahres wurden bereits 71 Journalisten, Blogger oder Medienmitarbeiter in Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet.

2017 lag diese Zahl für das gesamte Jahr bei 65 (http://ogy.de/qs8r). Besonders Frauen geraten zunehmend in das Blickfeld der Täter: 2017 wurden doppelt so viele Journalistinnen ermordet (10) wie im Jahr zuvor (5).

Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen steht Bulgarien auf Rang 111 von 180 Staaten und ist damit das am schlechtesten platzierte EU-Land.

Pressekontakt:

Reporter ohne Grenzen
Ulrike Gruska / Christoph Dreyer / Anne Renzenbrink / Juliane Matthey
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de/presse
T: +49 (0)30 609 895 33-55
F: +49 (0)30 202 15 10-29

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Nachrichten / Viktoria Marinova, Bulgarische TV-Journalistin getötet
(Youtube-Video, Standard-YouTube-Lizenz, 08.10.2018):

Zitat: "Viktoria Marinova.Bulgarische TV-Journalistin getötet
Die bulgarische Journalistin Marinova ist getötet worden. Ihre Leiche wurde in einem Park gefunden. In der jüngsten Ausgabe ihrer Investigativsendung ging es um einen angeblichen Betrug mit EU-Fördergeldern.

In der bulgarischen Stadt Russe ist eine Moderatorin des lokalen Fernsehsender TVN vergewaltigt und getötet worden. Die Polizei prüft sowohl berufliche als auch persönliche Gründe für den Tod an Viktoria Marinova, wie der Bezirksstaatsanwalt von Russe nach einem Bericht des bulgarischen Staatsfernsehens BNT sagte.

An der jüngsten Ausgabe der von Marinova moderierten Sendung "Detektor" nahmen Investigativjournalisten aus Bulgarien und Rumänien teil, die über einen angeblichen Betrug mit EU-Fördergeldern recherchierten. Ob der Tod im Zusammenhang mit Marinovas beruflicher Tätigkeit stand, war zunächst unklar. Die Polizei hielt dies für unwahrscheinlich, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlerkreisen erfuhr.

Geschlagen, vergewaltigt und erwürgt
Die Leiche der 30-Jährigen war dem TV-Bericht zufolge am Samstag in einem Park am Donauufer von Russe entdeckt worden. Der unbekannte Täter habe die Frau geschlagen, vergewaltigt und dann erwürgt, berichteten Medien in Sofia. Innenminister Mladen Marinow bestätigte die Vergewaltigung der Moderatorin. Die besten Kriminalisten seien zur Aufklärung des Mordes nach Russe geschickt worden, versicherte Regierungschef Boiko Borissow.

Der Medienbeauftragte der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Harlem Désir, verurteilte die Tat. Im Kurzbotschaftendienst Twitter schrieb er: "Schockiert über den schrecklich Mord an der Investigativjournalistin Victoria Marinova in Bulgarien."
Polizeischutz für Kollegen angefordert
Die Website Bivol.bg, für die der Investigativ-Journalist Dimitar Stojanow schreibt, forderte auf Facebook Polizeischutz für Marinovas Kollegen. Am Abend soll es in Sofia eine Kerzenwache zum Gedenken an die Tote geben.

Nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) wird durchschnittlich jede Woche ein Journalist auf der Welt ermordet. In Europa sorgten zuletzt der tödliche Bombenanschlag auf die maltesische Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia im Oktober 2017 und die Ermordung des slowakischen Journalisten Jan Kuciak im Februar 2018 für Entsetzen.

Bulgarien steht im weltweiten RSF-Ranking zur Pressefreiheit derzeit auf Platz 111 und hat damit die schlechteste Bewertung aller EU-Staaten."




Artikel zitiert aus https://www.presseportal.de/pm/51548/4082332, Autor siehe obiger Artikel. Ein etwaiges Youtube-Video ist ein geframtes ("eingebettes") Video von Youtube.com, Autor siehe das Video.

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